Rundschilde waren eine einfache und effektive Schutzwaffe der Krieger, insbesondere da sich nur eine kleine Elite Helme, Lamellenpanzer oder Kettenhemden leisten konnten.
Durchmesser ca. 88 cm. Aus Fichtenbrettern geplankt, Rückseitig mit Leinen-, Frontseite mit Rohhautüberzug. Bemalung Ölfarben. Motiv: Zierscheibe, Weingarten Grab 790. Schildfessel aus Fichtenholz. Schaukampfschildbuckel. Freie Rekonstruktion nach verschiedenen Funden wie Illerup-Ådal, Nydam, Oberflacht.
Schildbau
Der Schild besteht aus 7 Fichtenbrettern, die auf 12 mm herunter gehobelt wurden. Diese wurden auf Stoß zusammengeleimt und mehrere Tage mit Schraubzwingen verspannt. Die Schildform und das Griffloch wurden ausgeschnitten. Der Schildrohling wurde in der Mitte auf 10 mm und am Rand auf etwa 8 mm heruntergeschliffen. Danach wurde das Holz mit Leim eingestrichen, auf der Rückseite mit Leinen, auf der Vorderseite mit der angefeuchteten Rohhaut bespannt und die Rohhaut mit kleinen Nägeln fixiert.
Nach dem Trocknen verzog sich der Schild durch die Rohhaut und es folgten einige Versuche, die Rohhaut zu entspannen und den Schild gerade zu richten. Nach zweimaligem Lösen der Rohhautränder und dreimonatigem Verspannen war der Schildrohling dann endlich gerade. Danach folgte das Aufbohren der Nagellöcher, das Durchnähen mit Leinenzwirn und Einstreichen der Vorder- und Rückseite mit Leinöl.
Dann folgte das aufbohren der Nagellöcher und das Durchnähen mit Leinenzwirn.
Schildrohling mit frisch vernähter Rohhautbespannung zum Trocknen und geraderichten auf dem Küchentisch verspannt.
|
Zweite Fassung mit Ölfarben.
|
Zweite Farbfassung mit Ölfarben. |
Endgültige Farbfassung. |
Abschließend folgte das Aufleimen der Holzfessel und Aufnieten des Schildbuckels. Nach dem Aufnähen des Trageriemens und nochmaliges Einstreichen beider Seiten mit Leinöl. Jetzt bleibt der Schild auch bei Änderungen der Temperatur oder Luftfeuchtigkeit in Form.
Das Motiv der Schildbemalung ist ein Interprätationsvorschlag aufgrund verschiedener Überlegungen, der jedoch nicht darauf schließen lassen soll, dass es auf historischen Schilden Verwendung fand.